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Hardtours - Interviews
The Speed Freak - Ein Interview

The Speed Freak - Ein Interview

The Speed Freak
  • Künstler

    The Speed Freak

  • Herkunft

    Deutschland

  • Alben

    2019 - DARK NINETIES
    2016 - 90SRXS
    2016 - WTR!? (WHAT THE REMIX!?)
    2014 - WTF!? (WHAT THE FREAK!?)
    2008 - FREAKWAVES
    2007 - X-TREME HARD THE SPEED FREAK SESSIONS
    2006 - SWALLOW THIS! - REMIXED & MUTILATED
    2005 - DISINFORMATION OVERLOAD
    2002 - SHOCKWAVE GREATEST HITS MEGAMIX 1994-2002
    2002 - 1000 NEEDLES
    1998 - 5 YEARS ON SPEED
    1995 - FOR YOU
    1994 - DESTRUCTION BY SPEED
    1993 - RETURN TO SPEED CITY
    1993 - SPEED CITY

  • Musik

    Frenchcore // Hardcore // Terror

  • TheSpeedFreak

  • thespeedfreakofficial

The Speed Freak Interview

Stell dich doch mal für alle die dich nicht kennen vor, aber du bist ja schon so lange dabei, wer sollte dich nicht kennen?

Gute Frage. Im Prinzip könnte mich jeder kennen, der in den letzten 23 Jahren Hardcore gehört hat.

Wie lange bist du schon im Musikgeschäft?

Mein erstes Release war 1990 („´O´ - Das Spiel“ auf Boy Records, tpyisch oldschooliger Frankfurt-Techno). Vorher habe ich schon einige Jahre in komerziellen Diskotheken aufgelegt.

Aber du hast ja nicht nur Hardcore-Bereich Projekte?

Derzeit habe ich nur Hardcore-Projekte, aber in den 90ern habe ich mich unter verschiedenen Namen in allen möglichen Unterarten des Techno herumgetrieben. Von Breakbeats, Acid, House bis zu Ambient & Neodisco habe ich damals produziert. Derzeit aktiv sind nur der SpeedFreak (Industrial, Uptempo, Frenchcore, Cycore), Biochip C. (J-Core, Freeform und UK-Hardcore) und ein kommendes neues Projekt zusammen mit DJ Mutante (das wird hart, offensiv und auf-die-Fresse).

Was inspiriert dich bei deiner Arbeit?

Mich inspiriert alles mögliche : Filme, Games, Politik (hier aber eher negative Inspiration), Lebenssituationen, schräge Gedanken...

Produktionsfrage: Hardware oder Software Instrumente?

Früher hatte ich ein ziemlich großes Hardwarestudio, mittlerweile ist das aber auf das Wesentliche geschrumpft. Ich habe sehr viele Geräte verkauft und nur solche behalten, die eine persönliche Bedeutung für mich haben. Ich produziere derzeit ausschließlich software-basiert.

DJ Frage: Vinyl oder CD/Tracktorkonsole?

Prinzipiell hat Vinyl eine Sonderstellung. Ich liebe nach wie vor Vinyl, spiele aber seit 2008 fast ausschließlich Livesets mit Notebook und Controller, da in den Clubs zu der Zeit vermehrt nur noch kaputtgespielte Plattenspieler standen. Gerade letzte Woche aber habe ich mir DCJs bestellt - ich will endlich wieder auflegen, denn es fehlt mir.

Du bist ja überall unterwegs von Deutschland bis Japan. Wo würdest du gerne mal hin oder wo warst du noch nicht?

Eigentlich war ich wirklich schon überall wo ich mal hinwollte. Japan ist natürlich immer der Hammer - mein nächstes Booking dort ist im Dezember. Die Crowd ist zwar recht klein dort, dafür sind es aber richtig gutgelaunte Leute, teilweise Cosplayer, die alles an Musik aufsaugen, was man ihnen bietet. Style-Schubladen sind dort zum Glück nicht so präsent. Derzeit interessieren würde mich mal die Underground-Szene in Portugal. Dort entsteht gerade ein Core-Underground wie es in Spanien vor 10 Jahren der Fall war.

Du hast mir ja mal erzählt, dass du mit jemandem neue Labels gegründet hast. Für die Leute die das nicht so wissen, würdest du uns da was erzählen und sucht ihr noch Artist?

Wir haben die Firma Re:Fusion (www.re-fusion.com) gegründet, unter der verschiedene Labels laufen. Hauptaugenmerk liegt dabei auf allen Labels, die ich bisher gegründet habe (auch die früheren, die nicht wietergeführt werden) und irgenwann werden auch all die alten Releases dort käuflich zu erwerben sein.

Neben den Street-Trash-Labels aus den 90ern (Shockwave, Napalm, Agent Orange, Ozon, Anodyne, Speedcore) und den Labels die ich bei Audiogenic führe (Absurd Audio, Offbits, etc) laufen verschiedene neue Labels exklusiv über Re:Fusion Cycore Recordings (von mir) für Frenchcore und Hardcore, Quebecore (von DJ Mutante) für Hardcore, Order66 (Mutante und ich) für Industrial Hardcore und Niteflare (Rex Buron und ich) für J-Core. Demos sind immer willkommen, wir haben gute Vertriebswege und sind Newcomern gegenüber aufgeschlossen.

Da wir beide uns schon etwas länger kennen, sehe ich es oft, dass du auf Events mal in der Terrorhalle und manchmal bei Industrial spielst. Wie kommt das? Und möchtest du da was dran ändern?

Ach da kann man wohl nichts dran ändern. Mein Style passt nicht wirklich in eine bestimmte Schublade, daher packen mich die Veranstalter oft auf Floors die nur halbwegs passen. Natürlich achte ich darauf, dass meine Sets dann den „Rahmenbedingungen“ angepasst sind.

Du hast ja den Frenchcore mit geprägt. Bleibst du dabei oder willst du was anderes machen?

Das, was unter dem Namen „Frenchcore“ in den letzten Jahren passiert, ist mir einfach zu langweilig. Viele tracks laufen nach exakt demselben Schema ab, man weiß zu Beginn des tracks schon wann die Hauptmelodie kommt (die dann auch eher nach Brechdurchfall eines UK-Hardcore-Produzenten klingt) und wann die Melodie dann zuerhackt wird. Im Ernst : ich mag viele der Produzenten dieses New-School-Frenchcore. Menschlich gesehen sind die nett, aber meiner Meinung nach haben viele zu wenige Ansprüche an ihre eigenen Produktionen. Zuviel Schema F, zuwenig Mut, sich ein eigenes musikalisches Profil zu erarbeiten. Daraus entsteht Musik mit einer extrem kurzen Halbwertszeit.

Gibt es etwas in der Szene was du ändern würdest oder worüber du dich freuen würdest?

Das mag vielleicht die jüngeren Szenemitglieder wundern, aber ich würde mich freuen, wenn das Publikum wieder mehr auf die Musik achten würde als auf den DJ. Dieser „Personenkult“ ist etwas typisches für dieses Jahrtausend (und wird ja in der EDM-Szene bis ins Groteske übertrieben), aber braucht man das? Ich erinnere mich an eine Zeit, da hieß es „Techno needs no faces“ (und damals war *alles* techno - egal ob früher Hardcore, Acid, whatever...). Es ging um das Erleben der Musik, nicht das beobachten eines beliebigen Hansels, wie er seine Fäuste in die Luft streckt. DJs hatten zu der Zeit auch tatsächlich mixing-skills und kümmerten sich darum, dem Hörer eine musikalische Erfahrung zu vermitteln.

Was können wir vom Speed Freak in Zukunft erwarten?

Vom SpeedFreak kommt Ende des Jahres ein umfangreiches Remixrelease auf Audiogenic. Ich habe mal verschiedene Artists aus verschiedenen Hardcore-Bereichen auf meine Audiogenic-Releases losgelassen. Vorher erscheint noch das neue Album der Grindcore-Band „Grunt“, auf dem ich einige Songs coproduziert bzw ge-remixed habe.

Ich danke dir, dass du dir Zeit für uns genommen hast.

September, 2015

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